5 Wege, um eine Website zu erstellen (+ wann du welche nutzt)

Ich sage dir etwas.

WordPress war gestern.

Ja, genau.

Du hast richtig gelesen.

Es lohnt sich, darüber nachzudenken, wie du deine Website erstellst, bevor du sie mit WordPress vermählst. Denn es gibt Alternativen, die weniger komplex sind. Mit denen du schnellere Websites erstellen kannst und die dich nicht einschränken.

Entdecke mit mir fünf Möglichkeiten, eine Website zu erstellen.

Website Baukasten

Homepage-Baukästen wie webgo Baukasten, Jimdo, Wix, Ionos oder Weebly sind die möblierten Wohnungen unter den Website-Tools für den schnellen Bedarf.

Die Software wird vom Anbieter aktualisiert. Es ist einfach, weil du den Code nie zu Gesicht bekommst. Und das Tool läuft im Browser.

Mit Website-Baukästen erstellst du deine Website mit Vorlagen, deren Inhalte, Schriften und Farben du ändern kannst. Ein Drag-and-Drop-Editor hilft dir dabei, deine Website einfach anzupassen. Das Ganze funktioniert, ohne dass du etwas installieren musst.

Es gibt verschiedene Funktionen und Widgets wie z.B. eine Google Karte, einen Kalender, ein Buchungsformular usw., mit denen du deine Website interaktiver gestalten kannst.

Aber das war's auch schon.

Firmenwebsites mit komplexen Funktionen, Onlineshops, professionelle Blogs und Onlinemagazine sind mit dem Baukastenprinzip nicht realisierbar (Ausnahme Wix).

Individuelles Design kannst du vergessen.

Aber wenn du das nicht brauchst und mit einem kleinen Unternehmen selbstständig bist, ist ein Homepage-Baukasten die Autobahn zum Online-Auftritt. Sie wirken professionell, wie vom Webdesigner.

Baukasten Website Beispiele
Weggo + Ionos Einfache Unternehmensseite Kanzlei, Ärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker, Immobilienmarkler, digitale Visitenkarte, Hochzeits-Website, Vereine, Verbände, NGOs, Handwerker
Squarespace Portfolio Freelancer wie Texter, Übersetzer, Autoren, Coaches
WIX Komplexere Website mit E-Commerce (Online Shop), Fokus auf Kundeakquise, mit Online Buchungen und Reservierungen Musiker, Band, Ärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker, Schule, Kita, Kindergarten, digitale Visitenkarte, Hochzeits-Website, Hotel, Portfolio für Fotografen, Architekten, Künstler, Restaurant

Der Nachteil der Baukästen ist, dass du eingeschränkt bist. Nutze keine Website-Baukasten, wenn du mehr Freiheiten im Design, in Benutzerrechten, in Funktionalitäten, in SEO und weniger Abhängigkeit vom Anbieter wünschst.

Eine Alternative zu einem Homepage-Baukasten ist ein traditionelles Content Management System (CMS).

Darüber erfährst jetzt mehr.

Traditionelles CMS

Fast alle benutzen es.

Ich habe es auch verwendet.

WordPress.

Es gibt noch Joomla, Drupal, Typo3 und viele andere. Manche sind einfacher und bieten tausend Funktionen (WordPress), andere sind mächtiger und für spezielle Anforderungen konzipiert (Contao, Typo3, Drupal, Joomla). Wieder andere eignen sich besser für einen Shop (Shopfiy, Magento, Shopware).

Alle haben eins gemeinsam.

Sie schalten eine Datenbank zwischen dem User und dem Server. Wenn du den CMS-Weg gehst, wirst du eine dynamische Website besitzen.

Was heißt das genau?

Deine Website setzt sich dynamisch zusammen, sobald ein Nutzer danach verlangt.

Grafik stellt dar was eine dynamische Website ist
Wie eine dynamische Website funktioniert

Wie bei einem Homepage-Baukasten, ermöglicht dir ein traditionelles CMS eine Website zu bauen ohne eine einzige Zeile Code lesen oder schreiben zu müssen. Du erstellst, änderst und verwaltest Inhalte in einer komplexeren Oberfläche, die für Nicht-Coder leichter zu verstehen ist als reiner Code.

WordPress Oberfläche als Beispiel für die Oberfläche eines traditionellen CMS
WordPress Oberfläche und kostenlose Themes

Mit What-you-see-is-what-you-get-Editoren (WYSISYG) gedeiht deine Website wie eine Orchidee vor deinen Augen. CMS sind vielfältiger und erweiterbarer. Außerdem geben sie dir mehr Freiheiten und Selbstbestimmung über das Design. Plugins helfen Funktionalitäten hinzufügen, deine Website schneller und sicherer zu machen und für Google zu optimieren.

Kling traumhaft, oder?

Ja und nein.

Ein tieferer Blick in das bekannteste und meistgenutzte traditionelle CMS verrät mehr.

43,2 % aller Websites nutzen WordPress (Stand 2023).

Mit WordPress bauen viele Blogger und Businessneulinge ihre Website. Aber auch Webseiten der großen Unternehmen wie t3n und time sind mit WordPress liiert.

Warum?

Weil fast alles möglich ist. Der Hobby-Blogger, der seinen Texten einen virtuellen Raum schenken will, kann sich einen Blog einrichten. Ein Unternehmen mit Visionen kann mit Know-How eine Website so komplex machen wie ein Shoppingcenter mit fünf Ebenen.

Es ist ein CMS-Gigant, der versucht, allen gerecht zu werden.

Das Programmieren bleibt dir zwar erspart. Aber um eine Website mit WordPress zu veröffentlichen, benötigst du Zeit, da du dich in das Interface einarbeiten musst. Unterschätze nicht die steile WordPress-Lernkurve 😉.

Außerdem müssen Plugins, dein Theme und die PHP-Version regelmäßig aktualisiert werden. Versäumst du es, ist deine Seite leichter zu hacken. Die Aktualisierungen können zur Folge haben, dass Plugins oder Themes nicht mehr kompatible sind.

Es kann sein, dass du am Ende mehr mit Maintenance beschäftigt bist, als mit deinem Business.

WordPress macht aus Webseiten, langsame Code-Giganten, da sich die Website erst zusammensetzen muss. Mit einer schlechten Performance verwelkt deine Website-Orchidee, denn Google stuft dich herab und Kunden springen ab.

Hier kannst mit schnellem Hosting und bestimmten Plugins SEO, Geschwindigkeit und Sicherheit nachbessern.

Und nun die Eine-Million Dollar Frage.

Wann nimmst du ein klassisches CMS?

Wenn du kein Bock auf selbst programmieren hast oder es nicht lernen willst. Wenn du Zeit hast und dein Geld nicht für einen Webdesigner oder Entwickler ausgeben willst.

Welches traditionelle CMS wählst du?

Es gibt Alternativen zu WordPress, die nicht jedem Zweck dienen wollen.

Du möchtest nur einen Shop haben, dann ab zu Shopify, Magento oder Prestashop. Du planst nur einen Blog, dann nutze Blogger. Für größere Unternehmen eignet sich Drupal und Typo3.

CMS Anwendung
Joomla Für international größer agierende Unternehmen
CMS Hub Ideal für Webseiten, Shops, Landingpages und Blogs
Drupal Ideal für große Websites, Online-Portale oder Community-Plattformen, die von mehreren Personen betreut werden
WordPress Blogs, komplexe Webseiten und Online-Shops
Hubspot CMS Ideal für Marketingteams
Typo3 Für Webseiten und Shops mit hohem Traffic
Contao Für den Aufbau von großen Online-Communities mit eigenständiger Online-Redaktion ist es ungeeignet
Plone Nicht für einfache Webseiten und Blogs
Plone Nicht für einfache Webseiten und Blogs
Blogger, Ghost Für einen Blog
Shopify, Magento, Prestashops, OpenCart, Big Commerce Fokus auf Online-Shops
Webflow Für Webdesigner, die nicht programmieren können
Neos Für Online-Redaktionen

Flat File CMS

Ein Flat File CMS wie Grav sind die jüngeren Geschwister der großen Redaktionssysteme (CMS). Eine Website, die mit einem Flat File CMS gemacht wird, ist schneller und stabiler. Denn sie nicht auf eine Datenbank angewiesen. Sie eignen sich für kleinere Webseiten wie One-Pager, Portfolios, kleine Blogs und kleinere Unternehmensseiten.

Abgesehen von der Datenspeicherung, die auf dem Server erfolgt, ähneln sich die Geschwister. Auch ein Flat File CMS verfügt über eine Administrationsoberfläche und einen Content Editor. Du brauchst kein technisches Wissen. Es gibt Themes und Plugins. Nur eben weniger als bei WordPress.

Selbst programmieren

Hat es überhaupt Sinn eine Website selbst zu programmieren, wenn es WordPress und Co gibt?

Klar.

Weil du schnellere, stabilere und sichere Websites bekommst. Du erhältst volle Freiheit in Sachen Kreativität, SEO und Code. Dein Code wird effizienter sein als jeder Baukasten oder jedes CMS. Es gibt keine Einschränkungen oder Limits durch Themes oder Templates. Damit wird deine Website originell und einzigartig.

Jede Website basiert auf HTML und CSS. Viele selbstprogrammierte Websites helfen mit JavaScript nach. HTML strukturiert, CSS stylt eine Website wie ein Modedesigner seine Puppen und JavaScript bringt Bewegung rein. Hinter einem Lesebalken oder Back-to-Top-Button verbirgt sich JavaScript.

Das Ergebnis ist eine statische Website. Und, nein, statisch heißt nicht bewegungslos. Es bedeutet, dass alle Dateien, die deine Website formen, auf dem Webserver deines Hosts liegen. Deine Website ist fertig. Abrufbereit. Jederzeit.

Grafische Darstellung wie eine statische Website funktioniert
Wie eine Statische Website funktioniert

Eine statische Website ist immer schneller, sicherer und stabiler als eine dynamische Website. Sie erfordert weniger Wartung und ist unabhängig von Plugin-, Theme- oder System-Updates. Die meisten Selbstständigen und Unternehmen brauchen keine dynamische Website, die sich erst zusammenbaut, nachdem eine Anfrage rein getrudelt ist.

Kleine Projekte kannst du mit reinem HTML, CSS und JavaScript schreiben. Für größere Projekte eignen sich Static-Site-Generatoren wie Jekyll, Astro und Gatsby, die aus Content und Code, HTML-, CSS- und die nötigen JavaScript-Dateien generieren. Auch Frontend Frameworks wie React, Vue und Angular kommen in Frage. Leider erfordern die regelmäßigen Updates der Frameworks, ein Umschreiben des Codes.

Frontend Framework enthalten Tools, die du nutzen kannst. Das beschleunigt das Programmieren. Denn Probleme, die du hast, haben auch andere und ein Framework stellt dir die Lösung vorgefertigt zur Verfügung.

Mit Static Site Generators hast du die Möglichkeit fertige Codeschnipsel für Komponenten, Themes und Templates zu nutzen. Genauso gut kannst du deine eigenen Komponenten und dein eigenes Layout bauen. Deinen Content schreibst du in Mark Down.

Toll.

Aber.

Die größte Hürde ist so hoch wie der höchste Turm der Welt.

Du musst programmieren lernen oder du investierst das Geld und lässt es machen.

Das schreit nach Arbeit?

Ja.

Das finde ich auch.

Und trotzdem bin ich ein Fan davon, Websites selbst zu programmieren.

Deine Lernkurve wird so steil sein wie die letzten 100 Höhenmeter vor dem Gipfel des Kilimanjaro.

Wenn du zu den Menschen gehörst, die Bock haben zu lernen, gib dem Coding und der DIY-Website eine Chance. Du bekommst Vorteile. Die du, Google und deine Kunden lieben werden.

Heißt das, dass du für jeden Blogbeitrag im Code Editor schreiben musst?

Nicht unbedingt.

Und wenn du Teammitglieder hast, die Content veröffentlichen wollen?

Die haben bestimmt keine Lust auf Code schreiben.

Dafür gibt es eine Lösung.

Ein headless CMS.

Ließ weiter, um mehr zu erfahren.

Headless CMS

Ein Headless CMS erlaubt dir Content über einen komfortablen WordPress-Like-Editor mit Funktionen wie WYSIWYG-Bearbeitung, Drag-and-Drop-Tools und Vorschauen zu erstellen, speichern, verwalten und veröffentlichen.

Das ist toll für dich. Denn deine Blog Posts brauchst du nicht in den Code frickeln. Und es ist großartige für deine Teammitglieder, die Content kreieren und reinen Code verabscheuen. Coder freuen sich. Denn sie schreiben den Code in einer Programmiersprache ihrer Wahl.

Außerdem kannst du dynamische Funktionen zur Personalisierung sowie Microservices und Tools (Bsp. E-Commerce Plattform, Shopping Cart Tool) einbetten.

Hier eine kleine Auswahl an Headless CMS:

Headless CMS können mit Frameworks oder Static-Site-Generators kombiniert werden.

Weil Headless CMS nur mit Content gefüllt ist und mit jedem beliebigen Kopf geschmückt werden kann: Mit einer Website, einer APP, einer Smart-Watch oder einem Screen am Kühlschrank.

Headless CMS und traditionelles CMS gegenüber gestellt
Headless CMS vs. Traditionelles CMS

Während ein traditionelles CMS wie WordPress alles in einen Eimer schmeißt (Bilder, Text, CSS, HTML etc.) und Content und Code miteinander verzahnt sind, trennt ein headless CMS Code und Inhalte. So kann der Content auf den unterschiedlichsten Plattformen (Bsp. Website, APP) genutzt werden, da er vom Code-Monster befreit ist.

Das ist wichtig.

Denn digitale Kanäle und Geräte fluten variantenreich unseren Alltag. Headless CMS ist so flexible wie Knete. Durch den Content-First- und Multi-Channel-Ansatzkann ein headless CMS mit der technologischen Entwicklung mithalten: Jedes Tool ist integrierbar und jeder Channel und jedes Gerät kann mit Content beliefert werden.

Wie kommt der Content auf deine Website?

Über APIs. Sie verbinden und tauschen Daten zwischen einem Backend-System (Bps. headless CMS) und einem Frontend-System (Bsp. Website) aus.

Eine Website mit headless CMS ist deine Wahl, wenn du ein Unternehmen anstrebst, dass:

Schluss

Du weißt jetzt, welche Möglichkeiten es gibt eine Website zu erstellen. Je nach deinen Kenntnissen, deiner Bereitwilligkeit zu lernen, deinen Ressourcen und deinen unternehmerischen Bedürfnissen und Zielen, wählst du etwas aus.

Du möchtest eine selbst codierte Website, die dein Internetauftritt schnell, sicher, stabil und wartungsarm gestaltet, dann kontaktiere mich.

PS: Wenn du dich für einen Webdesigner entscheidest, achte darauf wie er oder sie deine Website erstellt. Vielen Webdesigner benutzen WordPress. Zur Erinnerung. WordPress wurde entwickelt, damit Leute ihre Websites eigenständig ohne professionelle Hilfe erstellen können.